12. Juli 2014 | Bildungsreise | Ouassima Laabich
Ich zittere, wenn ich sage: Ich bin ein Muslim.
Muhammad Iqbal
Erstmalig in Deutschland wurde das Gedenkjahr des großen Dichters und Denkers Mohammad Iqbal, dessen Schriften unzählige Menschen berühren und inspirieren, initiiert: Das Muhammad Iqbal Gedenkjahr. Träger dieser Initiative ist die MHG-Heidelberg, die unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Heidelberg und Unterstützung des Rates Muslimischer Studierender & Akademiker (RAMSA) dieses Projekt zum ersten Mal realisiert hat.
Die Fähigkeiten, seine Gedanken und Gefühle mit dem Nutzen des Wortes zu vermitteln, liegt dem Geist des Iqbal zu Grunde und begeisterte eine Gruppe von Studierenden aus ganz Deutschland, Teil der RAMSA-Bildungsreise nach Heidelberg, zu sein.
Vom 30.05.-01.06.2014 wurde uns TeilnehmerInnen, ein abwechslungsreiches Programm geboten, dessen Höhepunkt ganz offensichtlich der inspirierende Vortrag des Professors Dr. Milad Karimi aus Münster formte: Das Verständnis Iqbals zu Glaube und Offenbarung ist so tiefgehend, dass es nicht verwunderlich ist, dass seine Worte von vielen Gläubigen als Sprachrohr ihrer eigenen Verbindung und Liebe zu Gott genutzt werden. Die Atmosphäre im Vorlesungssaal der Heidelberger Universität war ein Spiegel der Gedanken, die durch die Köpfe der BesucherInnen schwebten. Und so ging es nach dem Vortrag weiter mit einer Diskussionsrunde, die einen Perspektivwechsel ermöglichte und zum regen Austausch führte.
Wir nutzten im Nachhinein auf dem Weg zur Moschee die Chance, vorher Gehörtes zu reflektieren und neue Gedanken aufzunehmen. Das gemeinsame Gebet vor dem kurzen Schlaf, schloss den ersten Tag perfekt ab und somit freuten wir uns umso mehr auf den kommenden Tag. Das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gruppe zeigte sich durch das gemeinsame Morgengebet und Frühstücken. Eine erneute Kennenlernrunde führte zum Vernetzen untereinander und stimmte gut auf den Tag ein. Der lange Spaziergang auf dem Philosophenweg ermöglichte einen Einblick in die Schönheit Heidelbergs, die mit der Stadtführung zu weiterer Begeisterung führte: Mohamed Iqbal studierte einst in Heidelberg- eine Quelle seiner Inspiration offenbarte sich durch den Einblick in die alten Bauten in Abwechslung mit den Ausblicken auf den Waldrahmen der Stadt. Uns wunderte es nach dem Besuch der Kirche und abschließendem Mittagessen nicht mehr, warum so viele Denker und Dichter einst in Heidelberg lebten und ihre großen Werke schrieben: Wer bleibt bei so viel Schönheit unberührt? Eins ist auf jeden Fall gewiss: Die Bildungsreise des RAMSA hat uns einen guten Einblick in Iqbals Leben gegeben und führte zu noch mehr Verständnis zu den Gedanken dieser Größe in der deutsch-muslimischen Geschichte.
An dieser Stelle: ein großes „Allah vergelt’s“ an die OrganisatorInnen.
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