Leben

Muhammad Iqbal wurde am 9. November 1877 in Sialkot, in der Provinz Punjab geboren. Seine Vorfahren, Angehörige der Brahmanen aus der Kaschmir-Region, waren mehr als vier Jahrhunderte zuvor zum Islam konvertiert.

Iqbal besuchte die Madrasa und beschäftigte sich vor allem mit dem Koran. 1893 trat er ins Scotch Mission College ein. 1901 zog die Familie nach Lahore, wo Iqbal Englische Literatur, Philosophie und Arabische Sprache am Government College studierte.

Am Oriental College in Lahore unterrichtete Iqbal dann Geschichte, Philosophie und Wirtschaft und blieb dort bis 1904. Zu weiteren Studien reiste er nach Europa. 1905 gelangte Iqbal nach Cambridge, das zu jener Zeit das Zentrum für Arabische und Persische Studien war. In London schrieb sich Iqbal für ein Jurastudium im Lincoln᾿s Inn ein und promovierte bei Fritz Hommel in München. Iqbal lebte in dieser Zeit auch in Deutschland.

In Heidelberg ist nach ihm ein Ufer benannt und in München hat der Künstler Karl Oppenrieder 1968 zu seinen Ehren einen Gedenkstein errichtet. Muhammad Iqbal ließ sich nach seiner Rückkehr in Lahore nieder und begann als Rechtsanwalt zu praktizieren.

Iqbal schrieb zahlreiche Gedichtbände und hielt Vorträge. Sein Werk ist in drei Sprachen, in Urdu, Farsi und Englisch verfasst.

Iqbal war in dieser Zeit nicht nur literarisch tätig, sondern engagierte sich ebenfalls politisch und sozial. Im Jahr 1930 hielt Iqbal als Präsident der All-India Muslim League die sogenannte Rede von Allahabad, in der er sich für einen eigenen Staat der Muslime im Nordwesten Indiens aussprach. Die Staatsgründung Pakistans 1947 erlebte Muhammad Iqbal nicht mehr mit, doch wird er als geistiger Vater der Nation verehrt und als Nationaldichter geschätzt.

Am 21. April 1938 verstarb Muhammad Iqbal in Lahore.